
Wir sehen unsere Aufgabe darin, für eine Sozial-, Wirtschafts- und Umweltpolitik einzutreten, die in einem geeinten Europa unseren Lebensstandard bewahrt und weiter ausbaut – als Sprachrohr für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir treten ein für die Mitarbeit und Mitbestimmung in allen Körperschaften, Organen und Einrichtungen, die zur Vertretung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, beruflichen und kulturellen Interessen der Bevölkerung – allen voran der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – berufen sind.
Familienfreundliche Politik
Ziel der Sozial- und Wirtschaftspolitik und damit auch der Familienpolitik ist, auch für Frauen jene Wahlfreiheit zu gewährleisten die es ihnen erlaubt, einen selbstbestimmten Lebensplan zu entwerfen. Wir unterstützen und fördern den hohen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Stellenwert von Frauen in Familie und Beruf.
Lebenslanges Lernen
Unser Anspruch ist „Arbeit für Alle“ und damit auch Leistungsmöglichkeit für alle. Qualifikation, Bildung und Weiterbildung sind der Schlüssel zur Zukunft in einer dynamischen Wirtschaft und zu Flexibilität und Mobilität auf dem Arbeitsmarkt –lebenslanges Lernen wird zur Notwendigkeit.
Gemeinsame Werte
Wir bekennen uns zu Familie, Heimat, Eigentum, zu einer gemeinsamen Wertegesellschaft und zu einem christlichen Menschenbild. Christliche Grundwerte sind für uns Freiheit und Verantwortung, Leistung und Partnerschaft, Toleranz und Liberalität sowie Aufgabenteilung und Mitbestimmung.
In der Arbeiterkammer
Dem ÖAAB kommt in der Arbeiterkammer Salzburg als Opposition eine wichtige Kontrollfunktion zu.
Wir vertreten die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Salzburger Arbeiterkammer. Mitsprache und Mitbestimmung sind zwei Grundsätze unserer Demokratie. Mit dem Zusammenschluss von ÖAAB und FCG haben sich zwei starke Partner aus dem christlich-sozialen Lager zusammengetan, um die Anliegen der mehr als 250.000 Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer in Salzburg zu vertreten.
Ein wichtiger Bereich ist die Tätigkeit in Ausschüssen. So hat der ÖAAB in der Arbeiterkammer zum Beispiel den kostenlosen Rechtsschutz für alle AK-Mitglieder durchgesetzt – der Rechtsschutz hat sich mittlerweile zur wichtigsten Serviceeinrichtung in der Arbeiterkammer entwickelt.
Aktuelle Anträge in der Arbeiterkammer Salzburg:
- Neue Mobilitätslösung für Salzburg
- Neutor-Sperre evaluieren
- Digitale Streckenmaut und Vignette
- Pauschalierung von Trinkgeldern
- Absicherung von Einheimischentarifen
- Förderung von Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte im Bereich der KI
- Bekenntnis zu christlichen Festen in Kindergärten und Schulen
- Bildungsgutschein für digitale Lernformen
- Einführung des Unterrichtsfaches „Staatskunde & politische Bildung“Einführung des Unterrichtsfaches „Staatskunde & politische Bildung“
- Vorsorge bei Altersarmut bei Frauen
- Betriebliche Vorsorge stärken
- Steuerfreistellung von Überstunden und Mehrarbeitsstunden
- Transparenzverbesserung beim Spritpreisrechner
- Maßnahmenpaket für eine leistbare Energieversorgung
Downloads
Der ÖAAB bietet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie deren Familien Beratung in allen Lebenslagen – egal ob persönlich, im Betrieb oder bei einer Serviceveranstaltung in Ihrer Gemeinde.
Mit einer ÖAAB-Mitgliedschaft bekommt ihr Zugang zu vielen exklusiven Gutscheinangeboten unserer Organisation.
Rat und Hilfe zum Download:
Entwicklung und Geschichte
Der ÖAAB ist auf Bundesebene eine Gründungs-Teilorganisation der ÖVP.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Salzburg im Mai 1945 – im Gegensatz zu den östlichen Bundesländern – zwar kaum Kriegsschäden durch Bomben zu beklagen, doch die Versorgungslage der Bevölkerung war äußerst kritisch. Der Stillstand des Fremdenverkehrs durch die Kriegswirren, Arbeitskräftemangel und fehlende Rohstoffe ließen kaum Hoffnung auf eine baldige Besserung aufkommen. Zuerst mussten sich die Menschen eine Existenzgrundlage schaffen – die Beschaffung von Lebensmitteln, Wohnungen und Arbeit war von größter Bedeutung.
In dieser schwierigen Zeit wurde es zu einem der vorrangigsten Ziele des ÖAAB Salzburg, als politische Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine gerechte Sozialgesetzgebung zu erreichen. Die Bünde konstituierten sich in Salzburg erst einige Zeit nach der Gründung der Volkspartei. Das Präsidium des ÖAAB tagte im Oktober 1945 zum ersten Mal, und im Jahr darauf begann man mit dem konkreten organisatorischen Aufbau von Orts- und Betriebsgruppen. Hermann Rainer, der beim ersten Landestag zum Landesobmann gewählt wurde, hatte sich persönlich für die Errichtung der bündischen Struktur der ÖVP eingesetzt. Er war der Ansicht, dass eine vielseitige Integrationspartei mehr politisches Gewicht erlangen würde.
Der (Bundes-)ÖAAB wurde bereits am 14. April 1945, einen Tag nachdem die russischen Truppen Wien eingenommen hatten, in Wien gegründet. Der ÖAAB ist damit älter als die ÖVP, deren Gründung als christliche und soziale Integrationspartei eines der ersten Ziele des jungen ÖAAB war. Erster Bundesobmann wurde Lois Weinberger.
Das Wiener Programm
Das Grundsatzprogramm des ÖAAB wurde von Karl Lugmayer entworfen und schon am 9. Februar 1946 am 1. Bundestag des ÖAAB beschlossen. Der ÖAAB hatte zu dieser Zeit bereits mehr als 110.000 Mitglieder. In diesem Programm wurde eine neue Gesellschaftsordnung mit Rechten und Pflichten jeder Einzelnen bzw. jedes Einzelnen in Hinblick auf ein möglichst große persönliche Freiheit entworfen; ein freies, selbständiges, wahrhaft demokratisches Österreich, das die Würde der Menschen achtet. Entwickelt wurde die Vision eines „Volks von Eigentümern“, die vom Eigenheim und der Eigentumswohnung bis hin zur Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an ihren Betrieben reichte. Berufe und wirtschaftliche Selbstverwaltung wurde gestärkt, die Forderung nach einer dauernden, geregelten Zusammenarbeit aller Kammereinrichtungen und Interessensverbände dachte der später bewährten Sozialpartnerschaft voraus. Alle Österreicherinnen und Österreicher sollten ohne Rücksicht auf ihre soziale Herkunft gleichen Zugang zu Bildung und Ausbildung haben.
Die 1950er Jahre
Die Arbeit des ÖAAB am Anfang der 1950er Jahre war geprägt von zahlreichen gesetzlichen Initiativen zur Sozialpolitik wie etwa dem Arbeitszeitgesetz, dem Mutterschutzgesetz und dem ASVG, mit dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit und auch in der Pension finanziell abgesichert werden. Die Vision des „Volks von Eigentümern“ wurde mit Überlegungen zur Gewinnbeteiligung von Mitarbeitern fortgesetzt und feierte mit der Durchsetzung der staatlichen Wohnbauförderung 1954 einen konkreten Erfolg.
Die 1960er Jahre
1960 kam es im ÖAAB zu einem Wechsel an der Spitze: Alfred Maleta löst Lois Weinberger als Bundesobmann ab. Der ÖAAB setzte seinen neuen Schwerpunkt auf die Bildungspolitik. Vom Kindergarten bis zur Hochschule, von der Erwachsenenbildung bis zum beruflichen Wiedereinstieg von Müttern nach der Karenz wurden detaillierte Vorschläge erarbeitet. Die Einrichtung eigener Referate für Kultur- und Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik verstärkte noch weiter den sachlich fundierten Zugang des ÖAAB zu den Themenstellungen der Zeit. 1966 trägt erstmals eine Frau in Österreich Ministerverantwortung: Grete Rehor, ÖAAB-Bundesobmann-Stellvertreterin, wird Sozialministerin in der ÖVP-Alleinregierung.
Die 1970er Jahre
Das Jahr 1971 bringt dem ÖAAB einen Generationswechsel: Der erst 37-jährige Alois Mock wurde neuer Bundesobmann und setzte auf eine neue, noch stärker akzentuierte Gesellschaftspolitik. Sein Motto für den ÖAAB „Auf zu neuen Ufern“ bezog sich insbesondere auch auf eine geistige Öffnung, durch die man den Kontakt mit den Menschen in den Betrieben neu gestalten wollte. Mit den „Klagenfurter Beschlüssen“ legte der ÖAAB 1972 eine Fülle an sozialpolitischen Gesetzesvorschlägen vor. Der ÖAAB versuchte der SPÖ-Alleinregierung Kreisky ein fundiertes wirtschaftspolitisches Konzept mit starken sozialen Komponenten entgegenzusetzen. Besonders Familien mit Kindern, Pendler und Bezieher von kleinen Einkommen sollten demnach gerechter behandelt werden, was sich auch in der Steuerpolitik niederschlagen sollte.
Die 1980er Jahre
1978 wurde Herbert Kohlmaier Bundesobmann des ÖAAB. Seine vorrangigen Ziele bestanden in der Sicherung des Basiswohlstandes für alle Österreicherinnen und Österreicher, einer gerechten Steuerpolitik und einer umfassenden Unterstützung für Familien. Dazu gehörten die Staffelung der Familienbeihilfe nach der Anzahl der Kinder, die besondere Berücksichtigung der Familie in Lohn- und Steuerfragen sowie Wohnbeihilfe und Wohnstarthilfe. 1981 stand in Salzburg die Idee des „Arbeitnehmerschutzbriefes“ im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Jeder Arbeitnehmer konnte sich seine Rechte schriftlich versichern lassen, so wurde die in der Arbeiterkammer geforderte Rechtsvertretung vorweggenommen. Der ÖAAB Salzburg initiierte zahlreiche finanzielle Verbesserungen für Arbeitnehmer, nicht zuletzt auch die Forderung nach Einführung eines Mindestlohnes. Aber auch eine verbesserte Regelung der Ladenschlusszeiten, ein Jugendbeschäftigungsplan sowie die Reform der Sozialpartnerschaft standen im Mittelpunkt der Bemühungen der Landesgruppe. Besonders wichtige Aspekte einer fortschrittlichen Schulpolitik konnten berücksichtigt werden, die Möglichkeiten zur Weiterbildung und Chancengerechtigkeit sollten in Salzburg starkes Gewicht bekommen. 1987 wird Robert Lichal zum ÖAAB-Bundesobmann gewählt, unter dem die organisatorische Erneuerung des ÖAAB begann. Der ÖAAB Salzburg sah seine Aufgaben in Belangen der Umweltpolitik, der Steuerentlastung und einer beständigen Solidarität in Fragen der Sozialpolitik. Die Forderungen des ÖAAB betrafen unter anderem auch eine flexible Arbeitszeit, die Errichtung eines Arbeitsplatzes mit Gesundheitsvorsorge, eine bessere Ausbildung und ein gleiches Einkommen für Arbeitnehmerinnen. Ein gut organisierter Arbeitsmarkt und erschwingliche Wohnungen sollten zu gerechten Rahmenbedingungen werden.
Die 1990er Jahre
Der Einsatz für die Umwelt wirkte sich beim Bundestag 1991 konkret in die Forderung nach der Einführung eines Bundesumweltanwaltes aus. Eine Reform der Arbeiterkammern wurde ebenso vehement eingemahnt wie die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in der Höhe von 10.000 Schilling. Der ÖAAB-Bundestag brachte auch einen neuen Bundesobmann: Josef Höchtl löste Robert Lichal ab. Der ÖAAB verstärkte sukzessiv seinen Druck in Richtung mehr steuerlicher Gerechtigkeit für Familien, wie sie auch vom Verfassungsgerichtshof verlangt und 1998 umgesetzt wurde. Erstmals legte der ÖAAB unter dem Titel „Wirtschaftskompetenz schafft Arbeitsplätze“ ein eigenes Wirtschaftsprogramm vor. In Angriff genommen wurde neben der mittlerweile durchgesetzten Reform der Familienbesteuerung vor allem die Neugestaltung des bestehenden Abfertigungssystems durch das vom ÖAAB entwickelte Modell „Abfertigung Plus“. 1997 wurde Werner Fasslabend neuer Bundesobmann des ÖAAB. Seine Arbeitsschwerpunkte: Beschäftigungspolitik, insbesondere für jene, die auf dem Arbeitsmarkt mit besonderen Problemen konfrontiert waren wie junge Menschen, ältere Beschäftigte und Frauen, mehr Gerechtigkeit für die Familien und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In Salzburg schaffte es der ÖAAB als erstes Bundesland, den arbeitsfreien Sonntag in der Verfassung zu schützen. Mit 29. März 2000 wurde der arbeitsfreie Sonntag als Staatszielbestimmung in der Salzburger Landesverfassung verankert.
Obleute des ÖAAB Salzburg
- 1945–1953 LR Hermann Rainer
- 1953–1978 LAbg. Karl Glaser
- 1978–1987 LT-Präs. Bgm. Hans Schmidinger
- 1987–2005 BR Bgm. Ludwig Bieringer
- 2005–2014 LH-Stv. Dr.Christian Stöckl
- 2014–2018 NR Asdin El Habbassi BA
- 2018 LR Mag. Daniela Gutschi
- seit 2018 LAbg. Mag. Karl Zallinger