Nach den fragwürdigen Kooptierungen bei der konstituierenden Vorstandssitzung der Arbeiterkammer Salzburg folgte nun die nächste zweifelhafte Entscheidung bei der konstituierenden Sitzung des Kontrollausschusses in der AK. „Obwohl es seit vielen Jahren üblich ist, dass die zweitstärkste Fraktion den Vorsitz im Kontrollausschuss erhält, wurde dieser den Freiheitlichen Arbeitnehmern zugesprochen. Daraufhin haben wir aus Protest auch auf den Stellvertreter verzichtet weil wir diese Entscheidung nicht nachvollziehen können“, zeigt sich der Vorsitzende der Fraktion „ÖAAB & FCG – Die schwarzen ArbeitnehmerInnen“, Hans Grünwald, enttäuscht.

Bei der AK Wahl hat die Liste ÖAAB & FCG als einzige Fraktion einen Mandatszugewinn verzeichnen können (+ 3). Gerade deshalb ist für den schwarzen ArbeitnehmerInnenvertreter die Entscheidung noch unverständlicher. „AK Präsident Eder spricht von der Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit in der AK. Davon ist aber von Seiten der Mehrheitsfraktion FSG nicht viel zu sehen. Vielmehr sehen wir einen parteipolitischen Beweggrund aufgrund der Unzufriedenheit der FSG mit der Bundesregierung. Wir fordern deshalb endlich ein gutes Miteinander sowie eine konstruktive Zusammenarbeit aller Fraktionen in der Salzburger Arbeiterkammer“, so Grünwald.

Vorangegangen waren dieser Entscheidung die Vorstandskooptierungen der ÖGB-Landesgeschäftsführerin Adelheid Hirschbichler und des Fraktionsvorsitzenden der grünen AUGE, Klaus Brandhuber, obwohl die AUGE bei der AK-Wahl nur 4 Mandate erreichen konnte und Hirschbichler auf einem vorderen Listenplatz bei der FSG zu finden war. Dazu sind für beide auch die allfälligen Funktionsgebühren von brutto 1071,71 Euro monatlich vorgesehen. „Das Arbeiterkammergesetz sieht nach §54 (2) zwar Kooptierungen in den Vorstand vor, jedoch mit der Begründung, dass somit alle wichtigsten Berufsgruppen im Vorstand vertreten sein sollen. Das ist hier jedoch nicht der Fall und deshalb haben wir gegen diese Entscheidung gestimmt“, betont Hans Grünwald.

Enttäuscht über die Vorgänge zeigen sich auch der ÖAAB-Landesgeschäftsführer LAbg. Karl Zallinger und die FCG-Landesvorsitzende Susanne Dittrich-Allerstorfer: „Das entspricht nicht unserer Vorstellung eines guten Miteinanders. Bei einer sinkenden Wahlbeteiligung sollten wir noch enger zusammenstehen und zusammenarbeiten, anstatt parteipolitische Interessen in den Vordergrund zu stellen. Wir fordern einen vernünftigen Umgang aller handelnden Akteure ganz im Sinne aller Salzburger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denn diese sind mit ihren Beiträgen die tragende Säule der Interessensvertretung und sollten im Mittelpunkt stehen“, so die beiden Vorsitzenden abschließend.